Grinberg Methode: So arbeite ich mit Angst
“Angst” bedeutet auf Griechisch “Enge”.
Und genau das ist es, was wir erleben, wenn wir Angst haben: Der Körper wird eng, weil Muskelpartien automatisch anspannen.
Das Wort „Angst“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Enge“. Und genau das ist es, was wir erleben, wenn wir Angst haben: Wir fühlen uns dann eingeengt, bedrückt, manchmal wie in einem Panzer, den wir kaum ertragen können. Bei einigen Menschen werden vor allem Kopf, Hals und Brustkorb eng, bei anderen mehr der Bauch, der untere Rücken, das Becken und die Beine, bei wieder anderen einfach alles. Wir haben alle eine individuelle Angst-Körperhaltung, die wir uns als Kinder oder Jugendliche angeeignet haben – als unbewusste, automatische Schutzreaktion.
Wie fühlt sich Deine Angst körperlich an?
Wirst du eher hektisch und agierst pausenlos?
Fühlst du dich wie gelähmt und machtlos?
Redest du viel oder wird das Sprechen schwierig?
Kannst du nur noch schwer denken und hast Nebel im Kopf?
Wenn wir in dieser Enge stecken, können wir sehr erfinderisch werden und gehen dann auch Umwege, um sie nicht erleben zu müssen. Manchmal funktionieren diese Vermeidungsstrategien ganz gut oder eine Zeit lang, in der Regel kosten sie aber viel Kraft und man merkt die ganze Zeit, wie wenig man noch sein eigener Chef ist und dass die Angst und voll in der Hand hat.
Wenn Körper und Angst verschmelzen
Im Laufe der Jahre sind die unbewusste Angst-Körperhaltung und das Gefühl Angst eins geworden. Sie bedingen einander. Diese körperliche Anspannung behindert einerseits unseren Körper- und Energie-Flow. Dann kann es sein, dass wir uns erschöpft fühlen, obwohl wir gar nicht viel gemacht haben oder sie löst körperliche Symptome, z.B. Nacken- oder Kopfschmerzen, aus. Andererseits stockt auch der emotionale Flow. Die Angst wird durch die muskuläre Anspannung regelrecht fest gehalten und kann nicht mehr fließen. Ohne dass wir es wollen, halten wir also unsere Angst fest.
Weil die Angst und die Anspannung einander bedingen, gibt es einen weiteren erstaunlichen Effekt, der weitgehend unbekannt ist: Es ist nicht nur so, dass die Muskeln bei Angst automatisch anspannen, sondern auch umgekehrt: Wenn ich unbewusst eine Muskelpartie festhalte, vielleicht einfach aus Gewohnheit, dauert es nur eine Minute und das Gefühl Angst macht sich in mir breit. Ohne einen äußeren Anlass oder Gedanken als Trigger! Wenn bestimmte Muskeln chronisch fest werden, kann auf diese Art auch die Angst chronisch werden.
Raus aus der Angst? So arbeite ich nach der Grinberg Methode mit Angst-Themen
Gefühle sind wie Wasser. Sie wollen fließen. Bei meiner Arbeit/der Grinberg Methode geht es darum, die Muskeln auf freundliche und liebevolle Art zu motivieren, mehr und mehr zu entspannen. Wenn uns das gelingt, kann auch die Angst wieder fließen und unser Körper kann auf hochintelligente Art mit dieser Energie arbeiten und sie transformieren. Wir gehen im Grunde genommen einfach aus dem Weg und erlauben unserem System, damit zu arbeiten. Wir selber müssen das gar nicht tun. Dabei entstehen ein neues Körpergefühl und auch völlig andere Emotionen.