Abschiednehmen und Schönes erlauben – Beispielsitzung
Thema der Sitzung
Isabel ist schon alt und beschäftigt sich damit, dass sie irgendwann in den nächsten Jahren diese Welt verlassen wird. Sie will innerlich und äußerlich aufräumen. Der innere Druck, das zu tun, ist so stark, dass sie sich kaum erlauben kann, auch etwas Schönes zu tun und sich nur noch damit beschäftigt. Noch mehr bedrückt sie aber, dass sie sich von ihrer Familie verabschieden muss. Dieser Gedanken macht sie sich sehr oft traurig und schwer.
Verlauf der Sitzung
Die Traurigkeit bewirkt körperlich bei ihr, dass der Brustkorb eng wird und die Schultern hochziehen, ihr Kopf geht runter. Die Beine und Hüften werden komplett steif und ich frage mich, ob das vielleicht auch zu den Hüftschmerzen bei trägt, von denen sie erzählt.
Als sie besser entspannen kann, bitte ich sie, mal die Traurigkeit zu erlauben, dass sie sich irgendwann von ihrer Familie verabschieden muss. Nun kann sie nicht hart und traurig, sondern weich und traurig sein.
Nach einer Weile berichtet sie, dass die Traurigkeit viel weniger geworden ist und ihr gerade klar wird, dass sie sich jetzt ja noch gar nicht verabschieden muss, sondern erst irgendwann! Auch die Erleichterung nimmt sie einfach wahr und lässt sie rein.
Noch etwas später sagt sie, sie fühle sich jetzt gar nicht mehr traurig, sondern fühlt, wie sehr sie ihre Familie liebt. Bei diesem Gefühl der Liebe bleibt sie eine Weile und macht sich regelrecht satt damit.
Einige Wochen später berichtet sie, dass sie sich im Alltag gar nicht mehr traurig und schwer gefühlt habe: „Was weiß ich, wann ich mich verabschieden muss und ob das schwer wird oder nicht, wenn es so weit ist.“
Richtig angedockt habe bei ihr, wie sehr sie ihre Familie lieb hat und daran erfreut sie sich oft. Außerdem sei der Druck, ständig alles in Ordnung zu bringen, weg und jetzt räume sie erst auf und mache dann etwas Schönes für sich.
Traurigkeit und Liebe sind sehr nah beieinander. Für mich ist die Traurigkeit in Wirklichkeit oft die Liebe selbst. In vielen Fällen hätten wir diesen Schmerz nicht, wenn wir denjenigen (oder dasjenige) nicht lieben würden. In der Regel überlagern schwere / tiefschwingende Gefühle die leichten /hochschwingenden und müssen erst gehen, bevor wir da
Hinweis: Die hier geteilten Berichte über vergangene Sitzungen dienen ausschließlich der Veranschaulichung meiner Arbeitsweise und der Vielfalt körperorientierter Therapieansätze (wie Grinberg Methode, Pantarei Approach, ThetaFloating oder EMDR).
Kein Ersatz für ein persönliches Gespräch: Diese Beispiele können und sollen ein persönliches Kennenlernen und eine individuelle Beratung nicht ersetzen.
Anonymität und Diskretion: Die dargestellten Situationen basieren auf realen Erfahrungen, wurden jedoch zum Schutz der Privatsphäre vollständig anonymisiert. Alle Namen sind fiktiv.
Individuelle Prozesse: Bitte beachte, dass jeder Mensch einzigartig ist und jeder therapeutische Prozess anders verläuft. Ein Ergebnis aus einem Beispiel ist keine Garantie für Deinen eigenen Weg.
Fokus auf den Prozess: Die Berichte spiegeln meine professionelle Perspektive und Rekapitulation der Sitzung wider, um Dir einen Einblick in die Möglichkeiten zu geben, wie wir gemeinsam an diesen Themen arbeiten können. Die Berichte sind keine geteilten Klient:innenerfahrungen (Testimonials).
Ich lade Dich ein, dies als Inspiration und Einladung zu sehen, mehr über die Kraft der Körperorientierten Psychotherapie und des Coachings zu erfahren.