Was ist ein Muster?
Ein Muster ist ein Automatismus: In einem Muster erlebe ich etwas auf die gleiche Art wieder und wieder. Ausgelöst werden sie durch unterschiedliche Trigger oder in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Muster sind nicht zwangsläufig schlecht. Viele unserer Muster erleichtern uns als Routinen oder Gewohnheiten sogar das Leben.
Ein schönes Beispiel ist der bekannte Satz “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!”.
In seiner positiven Auswirkung kann dieses Muster dafür sorgen, dass ich effizient arbeiten kann. Wenn ich mir jedoch nur schwer etwas, das mir guttut, erlauben kann oder ich es immer erst erarbeiten muss, kann es sich negativ auf mein Leben auswirken.
Muster werden letztendlich erst dann problematisch, wenn wir sie als unangenehm wahrnehmen und das Gefühl haben, nur so denken, handeln und fühlen zu können, wie wir es innerhalb des Musters tun.
In meiner Arbeit unterscheide ich 3 Arten von Muster:
Wenn man in ähnlichen Situationen immer das Gleiche denkt, spreche ich von Denkmustern:
„Ich schaffe das sowieso nicht.“
„Das bringt doch sowieso nichts.“
„Immer passiert mir das.“
„Alle anderen sind besser, schöner oder erfolgreicher als ich.“
„Ach, Schwamm drüber, es lohnt sich nicht, sich aufzuregen.“
„Ich bin nicht gut genug.“
„Ich muss mir das verdienen und hart dafür arbeiten.“
Wenn man in ähnlichen Situationen immer gleich handeln muss, ist das ein Handlungsmuster:
Leistungsdruck: „Ich muss viel tun haben und viel schaffen!“
Nicht-Nein-sagen-können. „Ich kann einfach nicht Nein sagen.“
Frustessen: „Ich brauche nach einem harten Tag einfach Schokolade.“
Vermeidung einer Situation oder eines Menschen: „Ich will dieses unangenehme Gespräch nicht führen und gehe meiner Freundin besser aus dem Weg.“
Selbstsabotage: „Mir passiert immer etwas Doofes, wenn ich mal etwas Schönes erleben möchte.“
Erstarrung bei Angst oder Unsicherheit: „Ich kriege einfach keinen Satz heraus, wenn mein Chef mit im Raum sitzt.“
Notlügen: „Ich traue mich nicht, die Wahrheit zu sagen, weil sie dann sicher sauer auf mich wird.“
Wenn man in ähnlichen Situationen immer wieder das gleiche Gefühl erlebt – vor allem, wenn es, gemessen an der realen Situation, unpassend stark ist, liegt ein emotionales Muster vor:
„Ich fühle mich immer sehr einsam, wenn mein Partner abends unterwegs ist.“
„Ich werde immer wütend, wenn man mich kritisiert.“
„Ich reagiere misstrauisch und muss aufpassen, wenn jemand (zu) freundlich zu mir ist.“
„Ich haben immer ein Hab-Acht-Gefühl und bin angespannt in alltäglichen Situationen.“
„Ich schäme mich für mein Aussehen, weil es nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.“
Denk-, Handlungs- und emotionale Muster sind tief miteinander verwoben.
Wie kann man störende Muster verlassen oder verändern?
Im Kern geht es darum, dass auf der gedanklichen, körperlichen und/oder emotionalen Ebene wieder ein Flow entsteht. Denn in einem Muster ist alles wie versteinert und festgefahren.
In meiner Arbeit geht es darum, diesen Flow aktiv herzustellen und neue Optionen zum Handeln, Sprechen und Fühlen zu bekommen. Dadurch kann sich alles freier anfühlen, auch wenn die Situationen oder Trigger gleich bleiben.
Wenn man es schafft, Gefühle wieder fließen zu lassen, dann kann sich richtig etwas verändern und tiefe Transformationsprozesse setzen ein.