Trauma & Körper:

Trauma verarbeiten mit der Grinberg Methode

Trauma hinterlässt nicht nur emotionale Spuren, sondern prägt oft das gesamte Nervensystem: Anspannung, Überreagieren, Rückzug, Schlafprobleme oder ein ständiges Gefühl von Unsicherheit. Die Grinberg Methode bietet einen sanften, körperorientierten Zugang, um diese gespeicherten Stressreaktionen zu lösen – ohne erneut in belastende Erinnerungen einzutauchen. In diesem Artikel erfährst du, wie die Methode funktioniert und warum sie für viele Menschen einen stabilen, nicht überfordernden Weg aus alten Mustern öffnet.

Darum geht es im Artikel

  • Was Trauma im Körper bewirkt

  • Wie die Grinberg Methode arbeitet – und warum sie oft als sanft erlebt wird

  • Welche Vorteile körperorientierte Ansätze bei Trauma haben

  • Für wen die Methode geeignet ist

  • Was du in einer Sitzung erwarten kannst

  • Petra Raecke: Körperorientierte Begleitung in Berlin-Kreuzberg

Nahaufnahme von zwei offenen Händen, die eine kleine gelbe Blume halten.

Trauma und Körper: Warum reine Gespräche oft nicht reichen

Traumatische Erfahrungen hinterlassen Spuren – nicht nur in Gedanken und Gefühlen, sondern vor allem im Körper. Das Nervensystem speichert Schutzreaktionen wie 

  • Anspannung, 

  • Erstarrung, 

  • flachen Atem, 

  • Übererregung, 

  • Schlafstörungen oder 

  • das Gefühl permanenter Alarmbereitschaft. 

Viele Betroffene erleben zudem Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Kontakt, mit chronischem Rückzug oder emotionaler Taubheit.

Diese Reaktionen laufen automatisch ab und dienen dem Schutz. Wenn sie jedoch dauerhaft aktiv bleiben, belasten sie den Alltag. Körperorientierte Ansätze wie die Grinberg Methode setzen genau an diesen Reaktionen an..

Was ist die Grinberg Methode im Kontext von Trauma?

Die Grinberg Methode ist eine körperorientierte Methode, die hilft, automatische körperliche, emotionale, mentale und Handlungsmuster (auch Vermeidungsmuster) bewusster wahrzunehmen und zu beeinflussen.

Wichtig: Grinberg-Praktiker sind keine approbierten oder psychologischen Psychotherapeuten und die Grinberg Methode ersetzt keine medizinische oder psychiatrische Behandlung. Sie kann jedoch begleitend unterstützen, wenn körperliche Reaktionen im Vordergrund stehen und wenn Betroffene stabil genug sind, um im Rahmen der Traumatherapie mit Körperwahrnehmung zu arbeiten.

Im Zentrum stehen:

  • achtsame Wahrnehmung

  • Atmung

  • freiwillige Berührung (non-invasiv, klar, strukturiert)

  • das Erkennen von Schutzmustern

  • das Erlernen von Entspannung

  • das Erlernen neuer körperlicher, emotionaler und gedanklicher Optionen

Ziel ist nicht, Erlebnisse zu „bearbeiten“, sondern den Körper aus automatischen Stress- und Schutzmustern zu lösen, die heute mehr schädlich als hilfreich sind, damit mehr Stabilität und Selbstregulation möglich werden.

Kann die Grinberg Methode bei Trauma helfen?

Die Grinberg Methode kann traumabezogene Prozesse unterstützen – allerdings auf eine andere Weise, als klassische Traumatherapie es tut. Sie arbeitet nicht am Ereignis selbst, sondern an den körperlichen und emotionalen Reaktionen, die daraus entstanden sind: dauerhafte Anspannung, Atemmuster, Rückzug, Übererregung oder das Gefühl, nie ganz „zur Ruhe zu kommen“.

Indem diese automatischen Schutzmechanismen bewusster und unterbrochen werden, kann der Körper lernen, sie loszulassen und neue förderliche Optionen zu entwickeln. Das schafft Raum für mehr Präsenz, Sicherheit und ein spürbar regulierteres Nervensystem.

Timo kam z. B. zu mir mit einem akuten Trauma. Anhand seiner Geschichte kannst du sehen, wie wirkungsvoll die Grinberg Methode bei Traumatisierungen ist.

Hier und jetzt: Der zentrale Vorteil der Grinberg Methode bei Trauma

Ein wesentlicher Vorteil der Grinberg Methode im Umgang mit traumabezogenen Themen liegt darin, dass sie nicht am Ereignis selbst arbeitet. Es geht nicht darum, Erlebtes noch einmal durchzugehen oder Erinnerungen zu aktivieren. Stattdessen richtet sich der Fokus auf das, was im Körper heute spürbar ist: Anspannung, Atemmuster, Rückzug, Schutzreaktionen oder Übererregung sowie das Gefühl von Angst, Trauer, Schuld oder Scham. 

Dieser indirekte Ansatz macht die Methode für viele Menschen sanfter und besser regulierbar, weil nichts „aufgerissen“ oder konfrontiert wird. Man bleibt im Hier und Jetzt, in der körperlichen Wahrnehmung. Das Nervensystem kann in einem sicheren Rahmen lernen, sich zu beruhigen, ohne überfordert zu werden.

Dadurch entsteht eine Form der Unterstützung, die besonders dann wertvoll sein kann, wenn Betroffene nach einem körperorientierten Weg suchen, der Stabilität fördert, ohne retraumatisierend zu wirken.

Trauma verarbeiten: Wie kann die Grinberg Methode helfen?

1. Erkennen und Regulieren von Anspannung

Menschen mit traumatischen Belastungen halten oft unbewusst Spannung. Die Methode hilft, diese Muster differenziert wahrzunehmen und zu reduzieren.

2. Stabilisierung des Nervensystems

Über Atmung, klare Anleitung und Berührung kann das vegetative Nervensystem aus dem Alarmmodus in mehr Ruhe finden.

3. Umgang mit Übererregung und innerer Unruhe

Wenn der Körper besser entspannen kann, können Gefühle wieder fließen und sich auch ändern. 

4. Arbeit mit Erstarrung und Rückzugsmustern

„Freeze“-Reaktionen können durch achtsame Körperarbeit in mehr Beweglichkeit und Präsenz überführt werden.

5. Wieder Zugang zu Körpergefühl und Selbstwahrnehmung finden

Körperorientierte Arbeit unterstützt, behutsam Kontakt zum eigenen Erleben aufzubauen.

6. Grenzen und Sicherheit spüren

Ein essenzielles Thema bei Trauma. Die Arbeit erfolgt langsam, klar und orientiert an dem, was stabil möglich ist.

Grenzen der Grinberg Methode bei Trauma

Die Methode ist nicht geeignet bei akuter Traumatisierung, schweren psychischen Erkrankungen, sehr starken Flashbacks oder Dissoziationen sowie bei Situationen, die psychiatrische Behandlung erfordern.

Als begleitender Ansatz kann sie jedoch sinnvoll sein – vor allem für Menschen, die stabil sind und ihre körperlichen Reaktionen besser verstehen und selbst regulieren möchten.

Ein Vogel, vermutlich eine Vogelmutter, hält ein Küken im Schnabel in einer sandigen Umgebung.

Wie läuft eine Trauma-Sitzung ab?

Eine Sitzung kann ein kurzes orientierendes Gespräch, Anleitung zur Körperwahrnehmung, Atem- oder Bewegungssequenzen, manuelle Impulse, das Erkennen von Spannungs- oder Schutzmustern sowie eine gemeinsame Integration umfassen. Der Rahmen bleibt ruhig, klar und sicher, und orientiert sich am aktuellen Zustand der Person.

Lies hier Erfahrungsberichte von Klient:innen zu Sitzungen nach der Grinberg Methode.

Grinberg Methode und Trauma in Berlin – Begleitung durch Petra Raecke

Traumabezogene Körperarbeit in einem sicheren Rahmen

Petra Raecke, Heilpraktikerin für Psychotherapie in Berlin-Kreuzberg, arbeitet seit vielen Jahren körperorientiert mit Menschen, die unter Anspannung, Stress, Übererregung oder den Nachwirkungen belastender Erfahrungen leiden.

Sie bietet eine professionelle, sichere Begleitung für körperorientiertes Lernen nach der Grinberg Methode und körperorientierten Psychotherapie – besonders für Menschen, die ihre körperlichen und emotionalen Reaktionen besser verstehen und ändern möchten und nach mehr Stabilität suchen.

Ihr Ansatz ist ruhig, präzise, klar strukturiert und eignet sich gut für Themen, die Sicherheit und Orientierung erfordern.

Praxis in Berlin-Kreuzberg (Hagelberger Straße 12)

Die Praxis für Grinberg in Berlin befindet sich unweit des Mehringdamms, gut erreichbar mit U-Bahn und Bus. Der Raum ist reduziert, ruhig und bietet die Klarheit, die für körperorientierte Arbeit mit traumabezogenen Themen hilfreich ist.

Die Grinberg Methode kann ein wertvoller körperorientierter Ansatz sein, um mit den Folgen belastender Erfahrungen umzugehen – ohne retraumatisierend zu arbeiten. Der Fokus liegt auf Stabilisierung, Regulation und dem Wiedererlangen von körperlicher und emotionaler Selbstwirksamkeit.

In Berlin bietet Petra Raecke einen sicheren Rahmen für diesen Prozess – als erfahrene Grinberg-Praktikerin und Heilpraktikerin für Psychotherapie mit einer klaren, achtsamen Haltung.

Petra kennenlernen

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